Kurt Fischer

Politiker; Chef der dt. Volkspolizei in der Sowjetzone

* 1. Juli 1900 Halle

† 20. Juli 1950 Kolberg

Wirken

Kurt Fischer wurde am 1. Juli 1900 in Halle geboren. Er wollte Lehrer werden. Als 19jähriger Seminarist nahm er aber im Jahre 1918 an den Spartakuskämpfen in Mitteldeutschland teil und als Teilnehmer an der März-Aktion im Leuna-Werk musste er das Seminar verlassen und ging nach Russland. Später wandte er sich dem Journalismus zu, wurde Redakteur des "Ruhr-Echo" in Essen und darauf in Berlin Mitarbeiter im Zentralpressedienst der Kommunistischen Partei, in der er Bezirkssekretär in Mecklenburg wurde. Die zwölf Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft verbrachte er wiederum ausserhalb Deutschlands. Er kehrte im Mai 1945 zurück und wurde schon im gleichen Monat zum ersten Bürgermeister von Dresden berufen. Bald darauf, schon Anfang Juli, wurde er Vizepräsident der Landesverwaltung Sachsen. Nach Bildung der ersten auf Grund von Volkswahlen stattgefundenen Landesregierung in Sachsen war er seit 10. Dezember 1946 Stellvertreter des Ministerpräsidenten und Innenminister im Kabinett Friedrichs. Als Friedrichs am 1. Juli 1947 starb, führte F. bis Ende Juli die Geschäfte des Ministerpräsidenten, bis dessen Nachfolger, der bisherige Intendant des Berliner Rundfunks, Max Seydewitz, ernannt wurde.

Mitte Juli 1948 ernannte Marschall Sokolowsky F. zum Präsidenten der Zentralverwaltung ...